Diese Stätte ist jedem hier bekannt
Der Pesthauch des Todes zieht weit über's Land
Der Himmel ist verdeckt von schwarzen Raben
Die sich an den Früchten dieses Ortes laben
Zwölf steinern Säulen in der Abendglut
Zeugen weithin von des Henker's Wut
Für jeden ist es schon von fern zu sehn
Welchen schrecklichen Weg die armen Sünder gehn
Welkes Fleisch in rost'gen Ketten
Tod entblößt zur Schau gestellt
Bis die Zeit und die Verwesung
Der Knochen bleichen Glanz erhellt
Und zu Füßen alter Balken
Stapelt sich's Gebein empor
Ratten nagen an den Schädeln
Und es mahnt der Leichen Chor
Aufgedunsene tote Leiber
An morschen Balken aufgereiht
Und der Wind bläst durch die Knochen
Spielt sein altes traurig Lied
Der Regen reinigt die Gebeine
Die Sonne tut ihr Teil dazu
Auf das sich Staub mit Staub vereine
Zu des Kadaver's letzter Ruh
Wanderer wend dich ab mit Grausen
fliehe schnell von diesem Ort
Fall voll Demut auf die Knie und bete treu zu deinem Gott
Das du nicht mußt dereinst hier hängen
Das du nicht gehen mußt diesen Weg
Das sich der Schatten der Verdammnis niemals auf deine Seele legt